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Der Tüftler aus Engelberg

Die Entwicklung im Wintersport vom letzten Jahrhundert bis heute ist gewaltig. Aus Wollpullovern wurden mehrschichtige Winterjacken aus Hightech-Fasern, früher fuhren wir "Ski", und dieses Skifahren wurde in den 90-er Jahren vom "Carven" abgelöst. Die Pisten zu rocken und das Gefühl, wie viel Kraft der Ski nach einer perfekten Kurve zurückgibt, das wünscht sich jeder Skibegeisterte. Genau dieses Gefühl wollten die Skibauer in den 1990-er Jahren mit ihren neuen Produkten erreichen. Mit den Massen 99/63/92 wurde die neue Generation an Ski erbaut. Die Schaufel hatte eine Breite von 99 Millimeter, unter der Skibindung war der Ski lediglich 63 Millimeter, und am Skiende wuchs der Ski wieder auf eine Breite von 92 Millimeter an. So ziemlich die genau gleiche Geometrie für das Erbauen eines solchen Skis hatte jedoch bereits ein Engelberger im Jahre 1946. Die Rede ist vom genialen Erfinder Luis Beerli. Dieser reichte damals den Patentantrag betitelt als "Ski mit teilweise einwärts gewölbten Seiten" ein. Zeichnungen von Beerlis Konzept für das Skibauen zeigen, dass Luis Beerli den in den 1990-er Jahren trendigen Carvingskis auf der Spur war.

Seiner Zeit weit voraus

Theddy Amstutz zählte zu denen, die oft die neuesten Entwicklungen des Engelberger Skikonstrukteurs als erster auf der Piste testen konnte. Amstutz, der einst Skirennfahrer und ein Initiant des Engelberger Skisports war, meinte, dass es bei Beerlis Produkten Bretter darunter hatte, mit denen man kaum einen Bogen fahren konnte, aber auch solche, die schlichtweg sensationell funktionierten. Die Gestaltung von immer neuen und besseren Skis benötigte zur Zeit von Luis Beerli unheimlich viel fachtechnisches Wissen und war für den damaligen Otto-Normal-Skifahrer kaum nachvollziehbar.

Beerli und seine Patente

Neben vielen weiteren Skibauern in der Schweiz zeichnete Luis Beerli vor allem seine Vielseitigkeit aus. Er hatte über 40 Patente angemeldet, nicht nur Skis waren darunter, sondern auch ein Skischuh mit einer Blockiervorrichtung oder auch eine Fussplatte, bei welcher man sich fragen kann, ob sie ein Vorgänger der heute berüchtigten Bindungsplatte war. Durch Beerlis innovative Ader und seine kreativen Ideen hat er einige Skifreunde glücklich gemacht und sich seine eigene Skigemeinde erschaffen.

Im Wandel der Zeit

Wenn man nun den Blick auf die Gegenwart richtet, bemerkt man, wie facettenreich unser Sortiment an Skis ist. Vom ultimativen Freerideski, dem Tourenski, der nur ein halbes Kilo wiegt, oder den beliebten Pistenrocker, hat man die Möglichkeit, für jeden Wintertag perfektes Equipment zu finden. Alle begeisterten Skifahrer und Skifahrerinnen sind dankbar, dass es in der Vergangenheit und auch heute noch Menschen gibt, die mit ihren Erfindungen grosses im Skisport bewirkt haben und dies noch immer tun.