Es grenzt schon fast an Hochleistungssport, bis ich meine zwei Kinder, 2 und 4, angezogen habe. Skianzug, Helm, Skischuhe, Halstuch... "Wo sind die Handschuhe schon wieder?" "Renn bitte nicht davon, wird sind noch nicht fertig!" Es ist jedes Mal ein kleiner Spiessrutenlauf, bis alles sitzt. Obwohl ich mich als letzte anziehe, habe ich eine erste Hitzewallung.
Lastesel
Ist das Skifahren ein Familienausflug, nehmen wir den kostenlosen Skibus bis zur Klostermatte. Dann sind mit meinem Mann und mir genug Hände und Schultern vorhanden, um alles zu tragen. Gehe ich alleine, packe ich alles in unseren Veloanhänger und laufe die knapp zehn Minuten zur Klostermatte. Ich schwitze zum zweiten Mal an diesem Tag und frage mich, weshalb ich mir das eigentlich antue.
Ankommen und loslegen
Doch auf der Klostermatte angekommen, relativiert sich alles. Es ist ja schon sehr bequem, wenn man im Tal an die Skipiste heranlaufen oder mit Auto oder Bus heranfahren kann. Aus anderen Skigebieten bin ich mir anderes gewohnt. Bei einem unserer Ausflüge in fremde Gefilde habe ich mir geschworen, dass Skiferien erst dann zum Thema werden, wenn beide Kinder sich alleine anziehen und selbstständig ihre Skier tragen können. Jedenfalls sind wir nach unserer Ankunft im Nullkommanichts auf einem der drei Förderbänder oder am Tellerlift/Bügellift.
Alle sind zufrieden
Und das ist ein weiterer Punkt, weshalb uns die Klostermatte so gefällt: Es hat für alle etwas. Für die ganz Kleinen, die blutigen Anfänger. Für die Anfänger, die sich schon mehr zutrauen und auch für jene, welche schon schwierigere Pisten gefahren sind. Während ich mich der Kleinen widme, fährt die Grosse alleine mit dem Förderband oder dem Tellerlift hoch. Ich habe sie stets im Blickfeld und muss keine Angst haben. Das Skifahren macht so richtig Spass.
Erholung im Restaurant Ox
Brauchen wir eine Pause, trinken wir Punsch aus der Thermosflasche oder wärmen uns im gleich neben der Piste liegenden Restaurant Ox auf. Zweimal stolpern und man kommt in den Genuss eines familienfreundlichen Angebotes. Die Kinder lieben die Spielecke mit den grossen Legosteinen genauso wie die Wienerli mit Pommes.
Happy End
Ohne mit einer Bahn fahren oder lange Strecken laufen zu müssen, sind wir wieder zuhause. Ich brauche nach dem Ausflug zwar eine Dusche – doch die Zufriedenheit überwiegt bei Weitem. Ich geniesse es, dass ich mein grosses Hobby mit meinen Kindern teilen kann und ich ihnen meine Leidenschaft weitergeben kann. Die Strapazen des Anziehens sind schon längst wieder vergessen.
Autorin
Andrea Hurschler
Die Engelbergerin Andrea Hurschler ist zweifache Mama und lehrt ihren Mädchen das Skifahren dort, wo sie es gelernt hat: auf der Klostermatte. Dass die Kinder die Freude am Wintersport mit ihr teilen, freut sie als begeisterte Skifahrerin besonders.