FIS sagt Nein zum Frauenskispringen

Noch Ende 1990er-Jahre hat sich die FIS gegen das Frauenskispringen gewehrt und ein hohes FIS-Mitglied soll als Begründung gesagt haben, dass bei der Landung die Gebärmutter reissen könnte! Diese Aussage führte zu einem Aufschrei in der Sportwelt.

 

Erste internationale Wettkämpfe

Die Athletinnen mussten aufgrund der fehlenden internationalen Wettkämpfe auf nationaler Ebene um ihre Existenz und Förderung kämpfen. 2009 fand in Liberec schliesslich die erste Weltmeisterschaft für Frauen statt. Seit 2011 gibt es Weltcupspringen, bis dahin war der Continentalcup die höchste Wettkampfserie der Damen.

 

Olympische Anerkennung

Olympisch wurde die Sportart 2014, was einen wirklichen Wendepunkt darstellte. Denn die Entscheidung der FIS, das Frauenskispringen ins olympische Programm zu integrieren, markierte einen bedeutenden Fortschritt in der Gleichberechtigung der Geschlechter und förderte die Entwicklung.

 

Weite Sprünge auf den grössten Schanzen dieser Welt

Die letzten Jahre widerspiegeln die technische Entwicklung und das professionelle Training der Frauen. Die Sprünge wurden länger, höher und technisch anspruchsvoller. Mit etwas mehr Anlauf als die Männer erreichen die Frauen gleiche Weiten wie die Herren. Dass die Frauen nun auch auf den Grossschanzen dieser Welt ihre Wettkämpfe durchführen dürfen, wird der Sportart weiteren Schub verleihen.

 

Der Kampf um Gleichberechtigung

Die FIS anerkennt die steigende Popularität des Frauenskispringens und schuf in den letzten Jahren eine Plattform für erstklassige Wettbewerbe. Auch die Integration der Frauenwettkämpfe in etablierte Veranstaltungen wie etwa in Engelberg tragen dazu bei, dass das Frauenskispringen zu einem festen Bestandteil des Wintersports wird. Doch der Weg zur Gleichberechtigung und Anerkennung ist nicht abgeschlossen. Denn die Beachtung ist noch deutlich kleiner als bei den Männern, was sich auch im Preisgeld niederschlägt: Die Frauen erhalten für einen Weltcupsieg mehr als die Hälfte weniger als die Männer.

 

Erstes Frauen-Weltcupskispringen in der Schweiz

In Engelberg wird am 15. Dezember eine schöne Premiere gefeiert: Erstmals findet in der Schweiz ein Weltcup-Skispringen für Frauen statt! Für alle Engelberger besonders cool an dieser Premiere: Wenn alles gut geht, springt mit Sina Arnet auch eine junge Engelbergerin mit. Als Kind konnte Sina Arnet nur den Männern nacheifern, weibliche Vorbilder hatte sie keine. Inzwischen ist sie zu einem Idol für kleine Mädchen geworden. «Seit ich ein kleines Mädchen bin, träumte ich davon, einmal von der Gross-Titlis-Schanze springen und eines Tages vielleicht sogar einen Wettkampf an meinem Heimatort bestreiten zu können. Ich wusste nie, ob es überhaupt einmal Realität werden könnte. Dass nun einer meiner grössten Kindheitsträume in Erfüllung gehen kann, macht mich unheimlich glücklich», sagt die 18-Jährige.

 

Schau dir an, wie Sina Arnet als erste Schweizerin über die Gross-Titlis Schanze in Engelberg spingt!

Autorin

Andrea Hurschler
Als Medienchefin des Viessmann FIS Skisprung Weltcups Engelberg, sportbegeisterte Frau, Mutter zweier Töchter und Engelbergerin freut sie sich besonders, dass die Frauen erstmals über die Gross-Titlis-Schanze springen und dabei gleich auch eine einheimische Springerin dabei sein wird.